13 | 02 | 2025

Trotz einer 5:2 Niederlage gegen den Traiser FC im Rückspiel der Relegation um die Kreisoberliga Friedberg, steigt die TSG 1896 Ober-Wöllstadt verdient auf.

Geschrieben von Journalist und TSG-Fan Florian Jung (www.jung-journalist.de)

 

Es war ein Spiel, das an Emotionen wohl kaum zu überbieten war. Von grenzenloser Freude, über frenetische Jubelstürme bis hin zu blankem Entsetzen und Verständnislosigkeit, die mitgereisten TSG-Fans werden bestimmt noch eine Weile an diesen Auftritt ihrer Mannschaft denken. Und das nicht nur, weil dem Traditionsverein aus Ober-Wöllstadt der Aufstieg in die Kreisoberliga Friedberg gelungen ist, sondern weil es knapper nicht hätte sein können.

 

Nach dem grandiosen 4:0 Sieg im Hinspiel, taten sich die TSGler rund um Trainer Jens Linde im Rückspiel gegen den Traiser FC deutlich schwerer. Dabei fing alles sehr verheißungsvoll an. Bereits sechs Minuten nach Anpfiff passte Max Brauburger zu Niklas Mies, der daraufhin mit voller Wucht den Ball in Richtung Tor beförderte. Leider zu ungenau. Eine Minute später war es erneut Max Brauburger, der sich den Ball erkämpfte und an Kapitän Jens Schallenberg übergab. Sein anschließender Schuss hätte die frühe Führung bedeuten können, doch FC-Keeper Sascha Block machte der TSG einen Strich durch die Rechnung. In der 39. Minute sorgte dieser allerdings für großes Geschreie unter den Traiser-Fans. Nach einem Foul an Max Brauburger im Strafraum entschied Schiedsrichter Tobias Panzer auf Elfmeter, den Markus Gondolf souverän versenkte und seine TSG in Führung brachte. Stand zur Halbzeit: 0:1 für Ober-Wöllstadt.

 

Ab der zweiten Hälfte geriet jedoch Sand ins sonst so gut geschmierte Getriebe der TSG. Schlimmer noch, sie wurden sprichwörtlich vom Pech verfolgt. Einen Teil dazu trug auch Schiri Panzer bei. Ganze vier Elfmeter sorgten für Kopfschütteln bei den TSG-Fans. Los ging es nach einem vermeintlichen Handspiel im eigenen Strafraum von Kai Möller, der daraufhin die Rote Karte gezeigt bekam. FC-Spieler Marc Joshua Ohlemutz nutzte die Chance und glich in der 54. Minute zum 1:1 aus. Damit nicht genug. Nur acht Minuten später erhöhte Daniel Edlich zum 2:1. In der 70. Minute dann Elfer Nummer zwei, der auf die Kappe von TSG-Spieler Tobias Gondolf ging. Erneut führte Marc Joshua Ohlemutz aus, brachte seinen FC ein Stück näher an den Klassenerhalt heran. Stand: 3:1 für Trais. Es vergingen gerade mal vier Minuten, da durchbrach Oliver Baier die geschockte Abwehr der TSG, verfrachtete den Ball ins Netz von Keeper Thorsten Dauth und baute die Führung des FCs mit 4:1 aus. Und nur fünf Minuten später ertönte erneut die Pfeife von Schiri Panzer und wieder hieß es Strafstoß für den Traiser FC: TSG-Torwart Dauth zögerte beim Herauslaufen und kam dann gegen Tristan zu Löwen zu spät. So hieß es zum dritten Mal Marc Joshua Ohlemutz gegen Thorsten Dauth, und wieder konnte der Traiser Stürmer das Spielgerät im TSG-Gehäuse unterbringen. Somit hieß es nun 5:1 und in der Gesamtrechnung 5:5 und es drohte die Verlängerung.

 

Man konnte es an den Augen der TSG-Fans ablesen: die Hoffnung auf den Aufstieg schwand langsam. Doch einen Entlastungsvorstoß gegen die nun munter stürmenden Gastgeber konnte Max Grillmaier zum überraschenden 2:5 (87.) nutzen – Ober-Wöllstadt war wieder obenauf.

Doch wer nun dachte, dass Spiel wäre gelaufen, der wurde in der Nachspielzeit eines Besseren belehrt: TFC-Spieler Lotz war von Markus Gondolf im Strafraum nur mit einem Foul zu stoppen, und wieder war es der dreifache Torschütze Marc Joshua Ohlemutz, der die Fans des FCs zum Jubeln bringen wollte. Bangen machte sich unter den mitgereisten TSGlern breit. Die Zeit schien still zu stehen, als Ohlemutz loslief, den Ball ins Visier nahm und abzog.Doch der Traiser Jubel blieb aus. Es geschah das Unglaubliche: der Ball ging daneben. Wenige Sekunden später war es dann soweit, trotz der 5:2 Niederlage war es geschafft: Ab der nächsten Saison spielt die TSG in der Kreisoberliga Friedberg. Als Schiedsrichter Panzer das Spiel abpfiff rissen alle Dämme. Außer sich vor Freude rannten alle TSG-Spieler auf den Platz, umarmten sich und feierten ihren verdienten Aufstieg.

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